Hanrieder, Tine ORCID: 0000-0002-9818-8683 (2008) Moralische argumente in den Internationalen Beziehungen. Grenzen einer verständigungstheoretischen "erklärung" moralischer debatten. Zeitschrift Fuer Internationale Beziehungen, 15 (2). 161 - 186. ISSN 0946-7165
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Das handlungstheoretische Fundament der Normenforschung wurde in den deutschen IB durch die Habermas-Rezeption erheblich vorangebracht und in der ZIB-Debatte kontrovers diskutiert. Dieser Aufsatz widmet sich einer Reihe bislang vernachlässigter Probleme, die sich aus der Verschränkung von Handlungstheorie und Moralphilosophie in der Verständigungstheorie internationaler Verhandlungen ergeben. Wo die analytische Trennung zwischen normativer Begründung und empirischer Rekonstruktion aufgehoben wird, drohen nicht nur handlungstheoretische und empirische Verzerrungen, sondern auch eine Preisgabe kritischen Potenzials. Am Beispiel von Nicole Deitelhoffs »Diskurstheorie internationalen Regierens« werden die Moralisierungstendenzen der Theorie da deutlich, wo das rhetorische Handlungsmodell mit moralphilosophischen Argumenten unter den Verständigungsansatz subsumiert wird. Auf empirischer Ebene ist die Analyse auf Moralisierung angewiesen, sobald es das »bessere« Argument zu »beobachten« gilt. Mit dem Formalismus des Universalisierungskriteriums werden dabei normative Parteinahmen nicht umgangen, jedoch als solche unkenntlich gemacht. So verhindert die Diskurstheorie der IB paradoxerweise, dass Räume für normative Kritik entstehen.
Item Type: | Article |
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Official URL: | https://www.nomos-elibrary.de/zeitschrift/0946-716... |
Additional Information: | © 2008 Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG |
Divisions: | International Development |
Subjects: | J Political Science > JZ International relations |
Date Deposited: | 05 Oct 2020 13:42 |
Last Modified: | 20 Dec 2024 00:40 |
URI: | http://eprints.lse.ac.uk/id/eprint/106706 |
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